Einfluss eines Start-Up auf das Anbaupotential und den regionalen Bezug von Leguminosen in der EU: Eine Fallstudie zu Burger-Patties auf Erbsensbasis von Beyond Meat
Marcus Mergenthaler, Bruno Kezeya, Wolfgang Stauss und Frédéric Muel
30.04.2021
Fleischalternativen aus Leguminosen spielen eine noch geringe aber zunehmende
Rolle in der menschlichen Ernährung. Das US Unternehmen „Beyond Meat“ ist
2019 in Großbritannien, den Niederlanden und Deutschland mit einem veganen
Burger-Patty auf Erbsenbasis in den europäischen Einzelhandelsmarkt
eingetreten. Der Lieferant des für den Burger erforderlichen Proteinisolats ist das
französische Unternehmen „Roquette“, das in der EU einer der führenden
Verarbeiter und Anbieter von Erbsenproteinisolat ist. Europäische Erbsen können
zukünftig vermehrt als Rohstoff verwendet werden, wenn das erwartete
Marktwachstum mit einer regionalen Herkunft der Rohstoffe einhergeht. Dies
würde zu einem zusätzlichen Absatzpotenzial für die in der EU produzierten
Leguminosen und daraus folgender Zunahme von Anbauflächen führen. Für
landwirtschaftliche Betriebe würden sich damit möglocherweise interessante neue
regionale Absatzwege eröffnen.
Die Menge des Erbsenproteinisolats und die erbsenäquivalente Menge pro Patty kann auf der Grundlage des Gewichts des Burger-Patty, des Anteils des Erbsenproteinisolats in der Rezeptur und des Erbsenproteingehalts in Erbsen sowie im Erbsenproteinisolat berechnet werden. Setzt man die Erbsenäquivalenzmenge pro Patty ins Verhältnis zum Erbsenertrag, erhält man die notwendige Anbaufläche von Erbsen für ein Burger-Patty.
Die Ergebnisse dieser Fallstudie illustrieren die Potentiale einer stärker auf pflanzlicher Basis gegründeten Humanernährung für landwirtschaftliche Betriebe mit Erbsenanbau. Sie geben Hinweise für eine Entspannung des Bodenmarktes durch freiwerdende Futterflächen bei einer weniger starken tierischen Humanernährung. Sie können Akteure des Ernährungssystems als Hinweise zur Strategieneuausrichtung dienen. Sie weisen Zuchtunternehmen von Hülsenfrüchten darauf hin Investitionen in das Merkmal „Proteingehalt“ in Betracht zu ziehen.
Die Menge des Erbsenproteinisolats und die erbsenäquivalente Menge pro Patty kann auf der Grundlage des Gewichts des Burger-Patty, des Anteils des Erbsenproteinisolats in der Rezeptur und des Erbsenproteingehalts in Erbsen sowie im Erbsenproteinisolat berechnet werden. Setzt man die Erbsenäquivalenzmenge pro Patty ins Verhältnis zum Erbsenertrag, erhält man die notwendige Anbaufläche von Erbsen für ein Burger-Patty.
Die Ergebnisse dieser Fallstudie illustrieren die Potentiale einer stärker auf pflanzlicher Basis gegründeten Humanernährung für landwirtschaftliche Betriebe mit Erbsenanbau. Sie geben Hinweise für eine Entspannung des Bodenmarktes durch freiwerdende Futterflächen bei einer weniger starken tierischen Humanernährung. Sie können Akteure des Ernährungssystems als Hinweise zur Strategieneuausrichtung dienen. Sie weisen Zuchtunternehmen von Hülsenfrüchten darauf hin Investitionen in das Merkmal „Proteingehalt“ in Betracht zu ziehen.
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